Schadstoffe
- Stickoxide (NOx)
- Feinstaub (PM10, PM2.5)
- Ozon (O3)
- Russ
- Ammoniak
- Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
- Immissionsgrenzwerte
- Was kann ich tun?
Stickoxide (NOx)
Unter dem Begriff Stickoxide werden Stickstoffdioxid (NO2) und Stickstoffmonoxid (NO) zusammengefasst.
Herkunft
- Strassenverkehr (Hauptquelle)
- Flugverkehr
- Feuerungen und Motoren in Industrie, Gewerbe und Haushalten
- Kehrichtverbrennungsanlagen
- Geräte und Maschinen in Land- und Forstwirtschaft
Auswirkungen
- Reizung der Atemorgane, Atemwegserkrankungen (Atemnot, Bronchitis)
- Schädigung der Schleimhäute
- in Kombination mit anderen Schadstoffen:
Schädigung von Pflanzen und empfindlichen Ökosystemen - Überdüngung von Boden und Gewässern
Anmerkungen
- Stickoxide sind eine Vorläufersubstanz zur Bildung von Ozon.
- Der zunehmende Schwerverkehr und der grosse Anteil an Diesel-Personenwagen halten die Emissionen von Stickoxiden konstant hoch. Erst die strengeren EURO-Abgasnormen ab 2013 versprechen hier eine deutliche Verbesserung.
- Informationen des BAFU zu den Stickoxiden
Feinstaub (PM10, PM2.5)
Als Feinstaub (PM10, PM2.5) werden kleinste Staubteilchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 µm resp. 2.5 µm bezeichnet. Gewisse Feinstaubbestandteile werden direkt als Partikel ausgestossen (so genannte „Primärpartikel"), andere werden in der Luft aus gasförmigen Vorläufersubstanzen gebildet ("Sekundärpartikel").
Herkunft
- Abgase aus Verkehr, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, insbesondere aus Dieselmotoren
- Holzfeuerungen
- Strassen- und Reifenabrieb
- natürliche Quellen wie Pollen, Saharastaub, Vulkanausbrüche
Auswirkungen
- Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems
- Zunahme der Sterblichkeit und des Krebsrisikos (der im Feinstaub enthaltene Dieselruss ist krebserregend)
- Belastung des Bodens und der Pflanzen
Weitere Informationen
Ozon (O3)
Bodennahes Ozon (O3) ist ein Sekundärschadstoff, d.h. ein Gas, das aus anderen Substanzen wie Stickoxiden (NOx) und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) gebildet wird.
Herkunft
- Verkehr, Industrie und Gewerbe (Quelle von NOx)
- lösungsmittelhaltige Produkte wie Farben, Lacke und Leime (Herkunft von VOC)
Auswirkungen
- Atemnot, Atemwegserkrankungen, Einschränkung der Lungenfunktion
- Reizung der Augen und der Schleimhäute
- Wachstumshemmungen bei Pflanzen und Ernteeinbussen
Weitere Informationen
Russ
Russ ist ein Bestandteil von PM10 und besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff. Er entsteht durch die unvollständige Verbrennung von fossilen (z.B. Erdölprodukte) und biogenen (Holz) Brennstoffen. Andere toxische Substanzen, die dabei entstehen, können sich auf den Russpartikeln ablagern. Da Russpartikel sehr klein sind, können sie tief in die Lunge eindringen und so vom Körper aufgenommen werden. Russ wirkt zudem kanzerogen.
Herkunft
- Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter
- Feuerungsanlagen
- Offene Feuer
Auswirkungen
- Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems
- Zunahme der Sterblichkeit und des Krebsrisikos
Anmerkungen
- Für krebserregende Substanzen gilt gemäss LRV ein Minimierungsgebot.
- Um dem verfassungsmässigen Schutzanspruch der Bevölkerung gerecht zu werden, sollte die Russkonzentration in der Aussenluft im Jahresmittel 0.1 µg/m³ nicht übersteigen.
- Je nach Messmethode wird der Russ auch als Elemental Carbon (EC) oder als Black Carbon (BC) bezeichnet.
Weitere Informationen
- Feinstaub in der Schweiz 2013, Statusbericht der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene Feinstaub_in_der_Schweiz_2013.pdf
Ammoniak
Herkunft
- Ammoniak entsteht beim Abbau von tierischen Exkrementen. Es ist ein tierisches Nebenprodukt, das durch die Umwandlung von stickstoffhaltigem Futter (Proteine) erzeugt wird. Ammoniak wird hauptsächlich durch die landwirtschaftliche Tierhaltung erzeugt, wobei vor allem beim Ausbringen und Lagern von Gülle und Mist sowie im Stall und auf dem Laufhof hohe Emissionen entstehen.
Auswirkungen
- Schädigung von Ökosystemen und dadurch Verringerung der Biodiversität
- Beschleunigung der Bodenversauerung
- Austrag von Nitrat ins Grundwasser
- Bildung von sekundärem Feinstaub
Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
Flüchtige organische Verbindungen (englisch volatile organic compounds, kurz VOC) ist die Sammelbezeichnung für organische, also kohlenstoffhaltige Stoffe, die bei Raumtemperatur oder höheren Temperaturen durch Verdampfen in die Gasphase übergehen, also flüchtig sind.
Herkunft
- Industrie und Gewerbe durch Lösemittelanwendungen (Farben, Lacke, Kleber, Reinigungsmittel, etc.)
- Motorisierter Verkehr durch unvollständige Verbrennung und Verdunsten von Treibstoffen
- Landwirtschaft
- Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen) (natürliche Quellen)
- Baustoffe, Farben, Möbel, Teppiche, Reinigungsmittel (Quellen für die Innenraumluftbelastung)
Auswirkungen
Da die VOC ein sehr grosse Stoffgruppe umfasst, sind die Umweltauswirkungen der einzelnen VOC sehr unterschiedlich.
- krebserzeugend (einzelne Substanzen wie z. B. Benzol)
- teilweise toxisch
- Zerstörung der stratosphärischen Ozonschicht (z. B. FCKW)
- wichtige Vorläufersubstanzen für die Bildung von Ozon
- mitverantwortlich für den Treibhauseffekt
Immissionsgrenzwerte
Die schweizerische Luftreinhalte-Verordnung (LRV) enthält die Immissionsgrenzwerte, d.h. die zulässigen Konzentrationen von Schadstoffen in der Atmosphäre. Eine Übersicht der Immissionsgrenzwerte für alle Schadstoffe finden Sie im Anhang 7 der LRV.
Luftverschmutzung: Was kann ich tun?
Jeder einzelne Beitrag verbessert die Qualität der Atemluft. Einige Beispiele für persönliche Massnahmen:
- so oft wie möglich zu Fuss gehen, mit dem Velo fahren oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen
- beim Kauf eines Neuwagens elektrische Fahrzeuge oder solche bevorzugen, die einen geringeren Schadstoffausstoss aufweisen und die aktuell strengsten EURO-Abgasnormen erfüllen
- wenn schon Töff oder Roller fahren, dann mit einer Maschine, die mit Viertaktmotor und Katalysator oder besser einem Elektro-Motor ausgerüstet ist
- im Hobby- und Gartenbereich elektrische Geräte benützen statt Geräte, die mit einem Benzinmotor betrieben werden. Sonst so genanntes Gerätebenzin verwenden
- saisongerechte und regionale Produkte mit kurzen Transportwegen einkaufen
- lösungsmittelfreie oder -arme Produkte verwenden (wasserbasierte Farben, Lacke, Reinigungsmittel, Kleber, Spraydosen und Holzschutzmittel)
- Holzfeuerungen richtig anfeuern
Weitere Informationen finden Sie beim BAFU.